Mit Friedensnägeln in den Händen (von links): Christa Anneken, Gerd Binder (beide vom Kunstkreis Friesoythe), Dorothea Kuhlmann-Arends (Vorsitzende Aktionskreis Friesoythe) und
Schmiedemeister und Metallgestalter Alfred Bullermann
Bild: Sebastian Friedhoff
Der vom Kunstkreis Friesoythe initiierte Weihnachtsmarkt findet am 21. und 22. Dezember statt. Dort können die Besucher Nägel mit Köpfen machen.
Friesoythe Der diesjährige Weihnachtsmarkt am Werkhaus Pancratz in Friesoythe wird ein ganz heißes Eisen. Erstmals wird auf der zweitägigen Veranstaltung am 21. und 22. Dezember die Aktion
„Schmieden für den Frieden“ vertreten sein. Die Besucher können einen eigenen Friedensnagel schmieden. Der Weihnachtsmarkt findet in dieser Form zum zweiten Mal statt. Initiiert worden war er
im vergangenen Jahr von einer kleinen Gruppe aus dem Kunstkreis Friesoythe. Auch der Aktionskreis Friesoythe ist an der Umsetzung beteiligt.
Der Friesoyther Schmiedemeister und Metallgestalter Alfred Bullermann hatte am 8. Mai 2015 die Aktion „Schmieden für den Frieden“ gemeinsam mit seinen Freunden, dem Schauspieler Heinz Hoenig
und dem Schmied und Metallgestalter Tom Carstens, ins Leben gerufen. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen gegen Krieg, Terror, Gewalt und Hass. Mittlerweile unterstützen 14 Friedensschmiede
die Aktion, auch im Ausland. Immer wieder gibt es verschiedene Veranstaltungen.
Die Friedensnägel werden mit fortlaufenden Nummern gekennzeichnet. In den Nagelkopf wird das Siegel des jeweiligen Schmiedes eingeprägt. In Friesoythe ist es die von Alfred Bullermann
gestaltete Friedenstaube, die im April 2015 bei einem internationalen Schmiedesymposium in Kalifornien (Hollister) entstanden war.
Auf dem Weihnachtsmarkt können die Besucher auf dem Gelände der Außenschmiede (Atelierhof) von Alfred Bullermann (Kirchstraße 13) ihren Friedensnagel schmieden. Auf Wunsch kann der Nagel auch
mit den eigenen Initialen und dem Datum versehen werden. Der Nagel wird dann auf einen kleinen, vorbereiteten Holzblock gesteckt. Ein Friedensnagel kostet 100 Euro. 75 Euro pro verkauftem
Nagel gehen an die Aktion „Friedensbett“ des St.-Marien-Hospitals. Wer nicht selbst Hand anlegen möchte, kann auch einfach dem Schmiedeteam bei der Arbeit über die Schulter schauen – bei
schlechtem Wetter in der Werkstatt.
Was später einmal mit den Friedensnägeln geschehen soll, sei noch offen, berichtet Bullermann. Eine Idee sei die Gestaltung eines abstrakten Friedensraums, der von außen mit den
Friedensnägeln gepanzert wird. Diesbezüglich würde man dann die Besitzer der Nägel kontaktieren und nachfragen, ob sie einverstanden wären.
Die Buden des Weihnachtsmarktes werden am Werkhaus-Pancratz entlang des Weges im Innenhof aufgebaut. Der Zugang erfolgt über die Kirchstraße 13. Los geht es am Donnerstag, 21. Dezember, um 16
Uhr. Zur Eröffnung singt der Marienschul-Kinderchor „Chor-Kids“ unter der Leitung von Sabine Wegmann. Am Freitag, 22. Dezember, öffnet der Markt bereits um 15 Uhr. Gegen 18 Uhr wird das
Kolpingblasorchester auftreten.
Auf dem Weihnachtsmarkt wird jede Menge Kunsthandwerk angeboten. Verkauft werden unter anderem Schmuck, Glaskunst, selbst gemachte Taschen, Portemonnaies, Lampen und selbst gemachte Seifen.
Auch die Messerschmiede ist geöffnet.
Für das leibliche Wohl ist an beiden Tagen ebenfalls bestens gesorgt. So können sich die Besucher Bratwurst, Pommes, Käse, Waffeln, Lebkuchen, Mandeln, Eierlikör und weitere Leckereien und
Getränke schmecken lassen.
Kunstausstellung
Eintauchen in die Welt Kubas
Text/Bilde: Hans Passmann, NWZ, 6.11.2017
Lebensfreude und Sinnlichkeit der Insel Kuba spiegeln sich in den Bildern von Wilhelm van Hülsen (Mitte) wieder. Die Vernissage eröffnete der Künstler zusammen mit Christa
Anneken (l.) und Gerd Binder vom Kunstkreis Friesoythe
Bild: Hans Passmann
Fotorealistische Gemälde sind in der Galerie zu sehen. Der Künstler van Hülsen war selbst noch nie in Kuba.
Friesoythe Bei diesen Bildern lohnt es sich, ganz genau hinzuschauen. Dann zaubern sie ein Lächeln ins Gesicht des Betrachters. Und genau dies ist der Anspruch, den der Maler
an sich selbst gestellt hat. „Meine Bilder sollen die pure Lebensfreude und Sinnlichkeit der Karibik widerspiegeln“, sagt Wilhelm van Hülsen. „So ist die Insel Kuba eben die Region, die mich
am meisten inspiriert.“ Wie sehr der gebürtige Ostfriese und jetzt in Emstek lebende Autodidakt dem Charme der kubanischen Menschen, der Schönheit der Landschaft und der morbiden Eleganz
Havannas erlegen ist, das können Kunstfreunde noch bis zum 10. Dezember in der Galerie am Schlachthaus beim Kunstkreis Friesoythe in der Burgstraße nachspüren.
Insgesamt 18 Werke sind in Friesoythe ausgestellt. In seinem Atelier in Emstek schlummern fast 60 Bilder, die Kuba als Motiv haben. Dabei, man mag es kaum glauben, hat der 74-jährige Künstler
noch nie die Insel Kuba besucht. „Flugangst“, wie er auf der Vernissage am Freitagabend vor zahlreichen Kunstfreunden begründete.
Seine Gemälde über den Inselstaat in der Karibik sind allesamt fotorealistisch gezeichnet. Bis auf eine einzige Ausnahme überwiegt in ihnen die Lebensfreude. „Mir gefällt die Lebensweise der
Bevölkerung. Aus nichts haben sie alles gemacht“, beschreibt van Hülsen seine Faszination für das Land. Und diese spürt und sieht man in jedem seiner Bilder.
In der Ausstellung in Friesoythe sind ausschließlich Acryl-Malereien zu sehen. Stattliche amerikanische Straßenkreuzer zwischen maroden Gebäuden, Havannas Altstadt, aber auch Menschen, bei
denen die Lebensfreude deutlich wird, und nicht zuletzt die Konterfeis der beiden Castro-Brüder: Wilhelm van Hülsen fängt in seinen Bildern die Vielfalt ein. Das Land ist berühmt für seine
Musik, seine Dichter, für den Rum – und nicht zuletzt durch Zigarren, die in den Werken „Alte Dame und Zigarre“ und „Junge Dame mit Zigarre“ Thema sind.
„Umherwabernde Rauchschwaden durchziehen die Bodegas, und man könnte meinen, dass der Rauch hier in der Galerie weht“, meinte Gerd Binder vom Kunstkreis Friesoythe bei der Eröffnung im
kubanischen Flair. Und wenn sich der Betrachter Zeit lässt und in die Werke eintaucht, kommt in ihm tatsächlich das Gefühl auf, mittendrin zu sein. Die Präzision der Werke überrasche immer
wieder; hier insbesondere die bunten Häuserfronten in gleißendem Sonnenschein, so Binder. Die Ausstellung sei ein Eintauchen in die farbenfrohe Welt Kubas.
• Die Ausstellung ist an jedem Freitag, Samstag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Kultur
Von Lebensfreude begeistert
Lennart Rohe
Wilhelm van Hülsen (rechts) wird ab dem 3. November seine Werke in der Galerie am Schlachthaus ausstellen. Veranstalter ist der Kunstkreis Friesoythe um Gerd Binder (links)
und Christa Anneken.
Text/Bild: Lennart Roh, NWZ, 19.10.2017
Die Vernissage beginnt am 3. November um 19 Uhr. Bis zum 10. Dezember wird die Ausstellung an jedem Wochenende öffnen.
Friesoythe Lebensfreude, die möchte Wilhelm van Hülsen mit seinen Kunstwerken zum Ausdruck bringen. Und das sehr bald auch in Friesoythe. Vom 3. November bis
10. Dezember werden an jedem Wochenende einige Werke van Hülsens in der Galerie am Schlachthaus beim Kunstkreis Friesoythe zu sehen sein. Thematisch wird es in der Ausstellung an der Burgstraße
um den Inselstaat Kuba aus der Karibik gehen.
Partnerschaft
„Kunst verbindet“ ist keine Floskel
Carsten Bickschlag
Der Kunstkreis Friesoythe, unter anderem mit Christa Anneken (v.l.), Stefanie de Buhr und Gerd Binder, suchen noch einen öffentlich zugänglichen Platz für das großformatige
Gemeinschaftsprojekt.
Text/Bild: Carsten Bickschlag, NWZ, 16.9.2017
Der Workshop stand unter dem Titel „Streetart“. Mehrere Kunstwerke sind in der Partnerstadt entstanden.
Friesoythe /Swiebodzin Die Stadt Friesoythe ist eng mit ihrer polnischen Partnerstadt Swiebodzin verbunden. Schon seit mehreren Jahren gibt es vor allem einen
schulischen und kulturellen Austausch. Jetzt ist eine äußerst kreative Verbindung zwischen den Orten hinzugekommen. Die Mitglieder des Friesoyther Kunstkreises und Kunstschaffende aus Swiebodzin
machen fortan im besten Sinne gemeinsame Sache – mit einer imposanten Außenwirkung.