Künstler aus der Region
Fundstücke führen zum Kunstwerk
Wolfgang Heim hat sich auf Installationen spezialisiert – „The Race Track“
Der Friesoyther Künstler ist Quereinsteiger und Autodidakt. Seine Fundstücke reichen vom Kuchenkrümel bis zum Zeitungsartikel.
FRIESOYTHE Er mag Damien Hirst. Dazu bedarf es besonderer künstlerischer Sinneseindrücke, über die der Friesoyther Wolfgang Heim (50) ganz offensichtlich
verfügt, denn der Brite Hirst ist Installationskünstler und hat sich mit provozierenden Plastiken international einen Namen gemacht. Zu seinen Werken gehören beispielsweise in Formaldehyd
eingelegte Tierkörper oder ein mit Diamanten besetzter menschlicher Schädel mit dem Titel „For the love of God“.
Kollagen sind sein Thema
Der ursprünglich aus Bensheim an der Bergstraße stammende Künstler Heim lebt seit einigen Jahren mit seiner Familie in Friesoythe, wo er als Apotheker seinen Lebensunterhalt verdient. Mit der Kunst hat er sich schon in jungen Jahren sehr viel beschäftigt. Collagen waren und sind sein Thema. Dreidimensionale Figuren aus Kunststoff werden zu kleinen oder größeren Kunstwerken gestaltet. Wolfgang Heim: „Ich arbeite mit meinen Fundstücken. Das sind verschiedene Dinge und kann vom Kuchenkrümel bis zum Zeitungsbericht reichen.“
Seit einiger Zeit hat sich Wolfgang Heim schon nicht mehr künstlerisch betätigt. Diese Phase bezeichnet er als „schöpferische Pause.“ Mit der Gründung des Künstlerkreises in Friesoythe hat
sich der 50-Jährige allerdings auf sein Können besonnen – und beteiligte sich mit einer Installation an der Ausstellung zu den Friesoyther Maitagen in der früheren Schlachterei Vorwold an der
Burgstraße. Der Friesoyther hat seine Installationen schon in zahlreichen Cafés, Arztpraxen oder Buchgeschäften ausgestellt. Wolfgang Heim: „Ich bin Quereinsteiger in die Kunst und zudem
Autodidakt.“
„Freie Assoziation“
Den Titel hatte Heim bereits frühzeitig für die Installation in Friesoythe ersonnen. „The Race Track“ heißt das Werk. Bei den dazu verwendeten Fundstücken handelt es sich um ausgediente Spielsachen seiner beiden vier und sieben Jahre alten Söhne. Was am Ende dabei heraus kommt und wie die Installation genau aussehen wird, weiß der Künstler zuvor nicht: „Das entsteht erst während der Arbeit. Die Spielsachen werden dabei mit anderen Fundstücken kombiniert und zu einem Thema verarbeitet.“ Dass der Titel des Kunstwerkes vorher bereits feststeht, ist für Wolfgang Heim kein Problem: „Ich lasse mich von den Fundstücken leiten. Das ist freie Assoziation. Daraus entwickelt sich dann ja die ganze Sache.“
Die fertige Installation soll dem Betrachter freien Raum lassen. Wolfgang Heim: „Ich überlasse es dem Betrachter, das Werk zu interpretieren.“